Pflegehinweise Die Lagerströmie ist am natürlichen Standort dürre- und frostempfindlich. Steht ein Kalthaus und Regenwasser zur Verfügung gestaltet sich die Pflege relativ einfach.
Standort – Wasser – Substrat Lagerstroemien bevorzugen als Bonsai einen windgeschützten, hellen und sonnigenStandort. Als Gießwasser sollte, wenn möglich Regenwasser verwendet werden. Das Pflanzsubstrat kann aus einem Gemisch aus Gesteinssplitt, Anzuchterde und Akadama im Mischungsverhältnis von 1:2:2 bestehen.
Rückschnitt Sehr oft werden blühende Bonsai in der Aufrechten und der Besenform gestaltet, mitunter auch als Kaskaden. Junge Pflanzen entwickeln schneller die gewünschte Baumform, wenn man in den ersten Jahren auf die Blüte verzichtet und mehr Wert auf die zukünftige Form legt. Nach der Blüte werden Blütenstände und eventuelle Fruchtansätze entfernt und neue Triebe auf zwei bis drei Blätter zurückgeschnitten. Äste können stark zurückgeschnitten werden.
Überwinterung Die Lagerstroemia ist nicht frostfest und sollte deshalb keinen Temperaturen unter -2°C ausgesetzt werden. Der optimale Überwinterungsort ist kühl aber frostfrei bei maximal 5°C. Ein Platz in der Wohnung ist ungeeignet, da es auch in ungeheizten Räumen zu warm ist. Hohe Temperaturen und Lichtmangel im Frühjahr erzeugen vergeilte Triebe.\r\n\r\nAugust 2012: Der Speierling – Sorbus domestica
Gestaltung Werner M. Busch, Alter ca. 20 Jahre, Höhe 50 cm
Unsere Baumart des Monats August ist der Speierling, ein Wildobstbaum aus der Gattung Sorbus, die mit mehr als 50 Arten zu den Kernobstgewächsen gezählt wird. Ursprünglich beheimatet im Mittelmeergebiet kam der Speierling durch die Römer nach Mitteleuropa und verwilderte vor allem im Mittelrhein-, Mosel- und Nahegebiet. Regionale Bedeutung haben die Früchte des Speierlings im Großraum Frankfurt als Zusatz bei der Apfelmostherstellung. Speierlinge können ein Alter von 150 Jahren erreichen und dabei Stammdicken von über 50 cm aufweisen.
Besonderheit als Bonsai Ein alter Speierling ist in jeder Bonsai-Sammlung eine Rarität. Er beeindruckt durch seine wunderschöne grobe Borke.
Pflegehinweise Die Pflege des Speierlings ist problemlos, da er auch mal ohne größere Schäden trocken werden kann.
Standort – Wasser – Substrat Der Speierling fühlt sich als Bonsai an einem hellen und sonnigen Standort am wohlsten, halbschattige Standorte werden ebenfalls vertragen. Als Gießwasser sollte hartes Leitungswasser verwendet werden. Der Baum mag es gleichmäßig feucht zu stehen, kann aber auch relativ trocken gehalten werden. Das Pflanzsubstrat kann aus Gesteinssplitt und Akadama bestehen. Ein Mischungsverhältnis von 1:2 wird gut vertragen.
Rückschnitt Der Speierling wächst relativ langsam und entwickelt nur bei starker Düngung Triebe von nennenswerter Länge. Auch nach einem frühen Rückschnitt treibt er nicht immer ein zweites Mal im Jahr aus. Junge Bäume verschließen größere Schnittstellen wesentlich schneller als ältere Exemplare.
Überwinterung Als in Mitteleuropa heimische Art erträgt der Speierling den Winter im Freien, sollte aber keinen starken Frösten und Temperaturen unter -5°C ausgesetzt werden. Eine Überwinterung im Gartenboden ist möglich. Bei Temperaturen unter -10°C zusätzlich abdecken!
July 2012: Der Birnbaum – Pyrus
Gestaltung Henk Fresen, Alter ca. 60 Jahre, Höhe 50 cm
Unsere Baumart des Monats ist der Birnbaum. Ähnlich dem Apfelbaum, nimmt auch die Birne in den Kulturen der mitteleuropäischen Völker einen hohen Stellenwert ein. Birnen stehen den Äpfeln was Blüte, Laub und Frucht betrifft sehr nahe.
Seit Jahrtausenden wird der Birnbaum kultiviert und ist aus den Kulturen wieder ausgewildert, so dass es heute kaum mehr möglich ist eine deutliche Trennung zwischen Wild- und Kulturarten vorzunehmen. Zur Gattung der Birnen werden weltweit ca. 25 Arten gezählt, in Europa zählt man 10 Arten zu den heimischen Gehölzen.
Besonderheit als Bonsai
Ein alter Birnen-Bonsai ist in jeder Bonsai-Ausstellung eine Attraktion. Er beeindruckt durch seine wunderschöne dunkle und grobe Borke, die zur leuchtend weißen Blüte einen beeindruckenden Kontrast bildet. Tote Stammpartien wirken äußerst glaubwürdig. Weil die Birne Zwischenwirt des für viele Wacholderarten gefährlichen Schadpilzes Birnengitterrost ist, wurde sie fast ganz aus der Bonsaiwelt verdrängt. Wird der Pilz an der Birne bereits im Mausohrstadium mit einem handelsüblichen Mittel gegen Rostpilze bekämpft geht von ihm jedoch keine Gefährdung aus.
Pflegehinweise
Die Pflege der Birne ist, sieht man von der notwendigen Rostpilzbekämpfung ab, problemlos.
Standort – Wasser – Substrat: Die Birne verträgt große Hitze und fühlt sich als Bonsai an einem sonnigen bis halbschattigen Standort sehr wohl. Als Gießwasser kann auch hartes Leitungswasser verwendet werden. Kurzzeitige Trockenheit wird gut vertragen; trotzdem sollte der Baum gleichmäßig feucht gehalten werden. Als Pflanzsubstrat wird grobkörniges Material benutzt.
Rückschnitt: Die Birne wächst relativ langsam und entwickelt nur bei starker Düngung Triebe von nennenswerter Länge. Auch nach einem frühen Rückschnitt treibt sie meist nur noch ein zweites Mal im Jahr aus. Werden regelmäßig alle Fruchtansätze entfernt, unterstützt man den Bonsai in seiner Entwicklung. Junge Bäume verschließen größere Schnittstellen wesentlich schneller als ältere Exemplare.
Überwinterung: Als Bonsai erträgt die Birne keinen starken Frost und sollte deshalb bei Temperaturen unter -5°C geschützt stehen. Eine Überwinterung im Gartenboden ist möglich. Bei Temperaturen unter -10°C zusätzlich abdecken!
Juni 2012: Der Spitzahorn – Acer platanoides